Anfang Juli beginnt der Traubenschluss: die Beeren sind dann schon erbsengroß und die Traube so kompakt, dass man das Stielgerüst gar nicht mehr sehen kann. In dieser Phase ist der Pflanzenschutz auch wichtig.
Zweimal gab es in diesem Monat schon Starkregen mit Hagel, zuletzt am 19. Juli. Hier sind die Schäden am Dossenheimer Ölberg schon erheblich. Man sieht in den Reben durchlöcherte Blätter. In den Trauben sind Beeren zerstört. Zum Glück hat sich in den Beeren noch kein Zucker gebildet. Zerstörte zuckerhaltige Trauben beginnen schnell zu faulen, während jetzt noch die Hoffnung besteht, dass die zerstörten Trauben eintrocknen. Es wird aber in jedem Fall Ernteausfälle geben – vorsichtig geschätzt dürften es 20 % sein.
Beim Starkregen mit Hagel am 8. Juli stürzte aufgrund des Sturms ein alter Pfirsichbaum in der Nähe meines Weinbergs um. Wetterforscher gehen davon aus, dass Starkregen mit Hagel und orkanartigen Stürmen aufgrund der Klimaerwärmung zunehmen werden. Da kann es dann schon leicht passieren, dass in wenigen Minuten die Ernte verloren geht.
Trotz dieser Regenfälle ist es zu trocken. Es ist nötig, das Gras und die Begrünung kurz zu halten, unter den Reben zu hacken und auch die Reben zu gipfeln. Gipfeln heißt es, wenn man die Reben oberhalb des obersten Drahtes kappt. Das hat mehrere positive Effekte. Die Reben würden bei ungehemmtem Wachstum sich gegenseitig beschatten, und auch das Abtrocknen der Reben nach Regen und Tau würde länger dauern. Die neuen Triebe selbst verbrauchen auch viel Wasser. Durch das Gipfeln soll mehr Energie zu den Trauben gehen.